Inklusion in der Schule: Wie alle Jugendlichen gewinnen!

Am MORG beginnt im Schuljahr 2025/26 ein neuer Inklusionsjahrgang. Im Jahr 2011 startete das MORG als erste AHS in Österreich den Schulversuch, Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf in der Oberstufe gemeinsam zu unterrichten. Gerade für Schüler*innen mit so genanntem „sonderpädagogischem Förderbedarf“ (SPF) endet die Schullaufbahn sonst meist mit dem Ende der Schulpflicht.

 

Beim gemeinsamen Unterricht geht es für die Inklusionsschüler*innen nicht nur darum, „dabei“ zu sein, sondern es geht um Teilhabe am Unterrichtsgeschehen, um Lernen an der Sache, um neue Lernstrategien zu entwickeln, um Entwicklungsverzögerungen auszugleichen und um Lernen unter Gleichaltrigen. Es wird „abgeschaut“, wie andere Aufgaben lösen, Freundschaften werden geschlossen und gemeinsame Aktivitäten werden unternommen.

Die inklusive Klasse wird nach dem Prinzip des Teamteachings unterrichtet. „Wir bereiten differenzierte Lernangebote für alle Fächer vor, die lösbar und gleichzeitig herausfordernd sind. Das erfordert Fingerspitzengefühl, aber auch Fach- und Sachkompetenz“ sagt Moritz Schönpflug, Inklusionslehrer am MORG. Schließlich soll den Inklusionsschüler*innen sowohl ein Pflichtschulabschluss als auch der Zugang zum ersten/regulären Arbeitsmarkt ermöglicht werden.

In Österreich gibt es eine Ausbildungspflicht für alle bis 18 Jahre. Ziel ist es, die Jugendlichen damit besser auf das spätere Berufsleben vorzubereiten. Ein inklusives Setting hilft ihnen dabei. Auffallend ist, dass laut dem IHS 44% der Jugendlichen, die in Sonderschulen ihren Abschluss machen nach eineinhalb Jahre weder in Ausbildung noch erwerbstätig sind.

 

Im aktuellen MORG-Jahrgang fühlt sich die Inklusionsklasse durch ihren Klassensprecher, der selbst als Inklusionsschüler die Schule besucht, gut vertreten. Er setzt sich gut für die Belange seiner Mitschüler*innen ein. Er selbst sagt: „Ich mag die gute individuelle Förderung und das persönliche Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler.“ Es ist nicht spürbar, dass an dieser Schule, in dieser Klasse, Schüler*innen den Unterricht besuchen, die man sonst nicht an einem Gymnasium finden würde.

 

Eine ehemalige Schülerin (Aline), heute 20 Jahre alt, berichtet: „Heute besuche ich das 2. Semester des Abendgymnasiums und darf mich auf den Weg zur Matura machen“. Über den Verein Einstieg konnte ein externer Pflichtschulabschluss mit ausgezeichnetem Zeugnis erreicht werden.

Solche und ähnliche Rückmeldungen sind erfreulich und es zeigt sich auch, dass dieses Miteinander gut für die persönliche und emotionale Entwicklung ALLER Schüler*innen ist.

 

Link zum Filmprojekt „Inklusion“: 

 

Zurück